Freitag, 25. März 2011

Mal wieder auf der Suche...

Uns wird schon vor unserer Auszeit und nun immer wieder währenddessen immer wieder eine Frage gestellt: "6 Monate aufeinander sitzen? Wie haltet ihr das überhaupt aus?".
Nun - die Frage ist durchaus berechtigt. 6 Monate immer nebeneinander im Van, immer im selben Raum, niemals wirklich alleine...selbst beim Duschen hört der Andere ständig zu. Natürlich ist das ein "Ausnahmezustand". Wir kommen zwar recht gut damit klar, aber wahrscheinlich würde man sich zuhause doch öfter mal ein paar private Minuten nehmen, mit dem Rad fahren oder einfach mal in den Garten gehen und Beete umwühlen. Hier läuft das meistens anders: Während Caro gerne im Zimmer entspannt, Fernsehen sieht, surft oder etwas liest, bin ich mehr der Läufertyp - ich schnappe mir meine Kamera und laufe einfach mal los. Das braucht man ab und zu, selbst wenn man keinen Stress miteinander hat.
So auch heute. Kamera geschnappt, zwei Wasserflaschen in den Rucksack, Handy, ein Arafat-Tuch als eventuellen Sonnenschutz, eine Sonnenbrille, und den Geldbeutel samt Pass, falls man Probleme haben sollte, die aufgespießte Leiche neben dem Kaktus zu identifizieren. Fertig!
Wir befinden uns derzeit wieder in einer Wüstengegend. Gestern noch waren wir in LA, haben gefroren und unter dem Regenwetter gelitten, nun brennt schon wieder die Sonne runter und die Landschaft ist wieder gespickt mit meinen Lieblingen, den Kakteen. So geht es hier eben - fährste mal zwei Stunden weiter, kann alles schon wieder ganz anders sein. Und so ist es hier, in der Ortschaft mit dem tollen Namen "29 Palms" direkt am Joshua Tree Nationalpark, den wir morgen besuchen werden.
Ich ging also los, und hatte ein Ziel, welches ich schon lange habe: Ich wollte SIE finden. SIE hören. SIE sehen. Schon seit Texas denke ich an SIE und hatte bis jetzt trotzdem immer Pech...und dann ist da auch noch ES und die zweite SIE, die ich alle endlich mal treffen möchte. Von wem ich rede? Ganz einfach: Klapperschlange, Skorpion, Tarantel. Alle leben sie hier, und doch muss man Glück haben, um eines dieser Wesen zu sehen. Und genau deshalb versuche ich es immer wieder und werde es weiterhin tun, bis ich irgendwann das Klappern neben mir vernehme und endlich ein paar Bilderchen von der Königin der Wüste schießen kann. Ob das gefährlich ist? Nicht wirklich - ich denke da an die Worte eines Naturführers: "Die Klapperschlange ist wesentlich ungefährlicher, als die meisten Menschen denken würden. Sie ist scheu und passiv, und noch dazu gibt sie durch ihr Klappern einen eindeutigen Hinweis: Lass mich in Ruhe und dann lass ich dich auch gehen!". Und das stimmt - Angst vor einer klappernden Schlange? Nein, nicht wirklich...mir wäre nur mulmig, sie in diesem Zustand weiter zu reizen.
Und so bin ich wieder mal raus gelaufen und habe dabei besonders acht auf die Kakteen gegeben...bin gelaufen und gelaufen...Felsen hoch und Felsen runter...und was habe ich gesehen? Nichts! Ja, wirklich: Nichts! Dieser ganze Eintrag handelt nämlich bei näherem Betrachten davon, dass eigentlich nichts passiert ist. Ich musste mich nur auf dem Heimweg etwas beeilen, da wieder mal die Sonne recht schnell unterging - besonders abends macht sie das gerne!
Lediglich einen langohrigen Hasen, ein seltsames Huhn, und etliche Kakteen konnte ich ablichten - und daher bekommt ihr heute mal mehr ein paar Fotos der hiesigen Flora (statt der üblichen Fauna) serviert. Ok, den Hasen und das Huhn gebe ich Euch auch mit auf den Weg! ;-)

29 Palms - die Berge im Hintergrund sehen
fast aus wie gemalt.




Was ne coole Sau...





Indianische Felsmalereien


1 Kommentar:

  1. Also lieber Patrick: du schaffst es immer wieder, aus "normalen Gegenständen" einfach wunderschöne Bilder zu machen! Wie im Fernsehen, oder besser noch wie gemalt! Weiter so! Schöne Grüße aus dem noch sonnigen Deutschland von Mike + Alex

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