Samstag, 7. Mai 2011

Ab Richtung Schnee und Bären

Kurzes Reiseupdate:
Die letzten beiden Tage verliefen recht "ereignislos", obwohl einige Dinge mal wieder erledigt werden mussten: Das Auto mal richtig durchputzen und aufräumen, die Wäsche wieder mal in einem der tollen Laundromaten waschen (ich mag die Dinger wirklich!), unseren ganzen Krimskrams aussortieren und viel Schreibkram erledigen. Da ist zum Beispiel die Tatsache, dass wir unser Meilenlimit für den Van bei Weitem überschreiten werden und für jede Meile darüber 25 Cent an den Vermieter nachzahlen müssen - nun haben wir ein Angebot für "Meilenpakete" zu je 500 Meilen bekommen, müssen wohl oder übel in den sauren Apfel beissen und ein paar davon kaufen. Das geht natürlich unheimlich auf die Reisekasse, welche letzten Monat durch die vielen großen Städte und vor Allem Las Vegas ziemlich heftig strapaziert wurde. Noch dazu müssen wir uns um eine Unterkunft in New York nächsten Monat kümmern, auch keine billige Angelegenheit. Aber immerhin - die Sache mit den Meilen konnten wir klären. Das lag mir schon länger...äh...wie sagt man? Ich glaub, so langsam kann ich schon kein deutsch mehr, rede manchmal einen Mist daher...ja, das lag mir schon länger...äh...eiskalt im Nacken. Ja. So muss es heißen. Eiskalt hat`s mir im Nacken gelegen, die Sache mit den Meilen...
Dann mussten wir uns um die Apostille für die Heirat kümmern, ohne die wird unsere Ehe nicht in Deutschland anerkannt. Normalerweise holt man sich im Heiratsbüro in Vegas ein paar Tage nach der Hochzeit ein sogenanntes Heiratszertifkat ab, welches man dann an den Sekretär des Staates Nevada schickt, der wiederum die Apostille nach Deutschland sendet. Da wir aber nicht persönlich vorbeikommen konnten, mussten wir die Prozedur auch noch mit dem Büro in Vegas abklären, die nun - freundlich wie die Amerikaner sind - das Zertifkat selbst zum Sekretär schicken.
Und so haben wir viel Zeit vor dem Laptop und ein paar ruhige Abende in Motels verbracht, während wir unsere Strecke aus San Francisco hinaus Richtung Yellowstone fortgesetzt haben.Wir haben die Sierra Nevada Mountains überquert und konnten schon wieder meterhohen Schnee bewundern, nur um kurz danach wieder hinab in die Wüste abzutauchen und nun in Reno zu pausieren. Reno, auch genannt "Klein Vegas", eine Stadt mit vielen Hotels, Casinos und Nachtclubs. Von vielen Reiseführern empfohlen, ich würde sagen: Wer sich nach Reno verirrt, fährt eh ne Strecke, die irgendwie in die Nähe von Vegas kommt. Und wenn Casinos und Party, dann bitte auch das Original! Das Einzigste, was Reno mehr zu bieten hat, sind eben die Berge und den Schnee...
Ist auch schon verrückt, wenn man mitten in der Wüste sitzt und vor sich hinschwitzt, während man im Hintergrund schneebedeckte Berge sieht. Aber so ist das hier, andauernd wechselt irgendetwas: Wetter, Landschaft, Leute, Dialekt. Mal sehen, wie es dann im Yellowstone wird...wir planen, ein paar Tage im Park zu verbringen. Vielleicht mal wieder auf Pferden reiten, etwas Wandern, eventuell Radfahren. Nach den ganzen Städten wird das bestimmt ein schönes Kontrastprogramm. Und wer weiß, vielleicht sehen wir ja auch einen Elch, einen Wolf, oder sogar einen Bären - jetzt, wo ich das mit der Klapperschlange getrost vergessen kann.
Dämliche Schlange. Eine haben wir gesehen - eine tote Plattgefahrene, mit Steffi und Philipp an der Route 66 in Kingman, Arizona. Das war alles. Mehr als 2 Monate im Schlangenland und keine Einzige gesehen. Das nennt man Ironie.
Die Ironie des Schicksals - die wurde bestimmt in den USA erfunden.


1 Kommentar:

  1. Nachdem ihr euch ja beschwert habt... :-) - ein Kommentar von Mike und Alex: geile Bilder! :-)

    AntwortenLöschen